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03 Dezember 2025

Ein Jahr nach Start des Aktionskonzepts zeigt Berlin deutliche Fortschritte bei digitalen Services und Infrastruktur.

Ein Jahr nach Vorstellung des „Aktionskonzepts zur Digitalisierung der Verwaltung für die Wirtschaft 2024–2026“ zieht die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe eine positive Bilanz. Sowohl der Ausbau digitaler Services für Unternehmen als auch die digitale Infrastruktur entwickeln sich schneller als geplant. Parallel wächst die Unterstützung für die Berliner Wirtschaft bei ihrer eigenen digitalen Transformation.

Der Digitale Wirtschaftsservice DIWI bildet dabei eine zentrale Säule. Mittlerweile sind 459 digitale Leistungen verfügbar – weit mehr als die Zielmarke von 301 bis Ende 2025 (Ende 2024: 83). Die Nutzung steigt: Bis Oktober wurden 78.156 Gewerbemeldungen online abgewickelt (2024: 82.834), dazu 1.203 ausländische Berufsanerkennungen (2024: 732) und 925 Gaststättenanträge (2024: 362). Ab 2026 ist zudem PayPal als Bezahloption vorgesehen; die technische Anbindung der Bezirke läuft.

Zum 1. Dezember 2025 startet der mehrsprachige, KI-gestützte DIWI-Chatbot. Er ist auf allen Seiten der Senatswirtschaftsverwaltung eingebunden und gibt Antworten auf häufige Unternehmensfragen, etwa zur Eröffnung eines Restaurants.

Franziska Giffey, Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe:
„Ein Jahr nach dem Start unseres Aktionskonzepts zeigt sich deutlich, wie weit wir bei der Digitalisierung der Verwaltung für die Berliner Wirtschaft bereits gekommen sind. Unsere Gewerbetreibenden, Gründerinnen und Gründer und Fachkräfte aus dem Ausland profitieren von inzwischen über 450 digitalen Leistungen, erheblich vereinfachten Gründungsprozessen und einer Infrastruktur, die mit 5G, Glasfaser und Gigabit hohe Maßstäbe setzt. Der neue KI-gestützte DIWI-Chatbot bietet rund um die Uhr schnelle Unterstützung und mit der Gründungs-App sind wir das erste Bundesland, das Unternehmensgründungen vollständig digital per App ermöglicht. Das ist nicht nur benutzerfreundlich, sondern spart auch wertvolle Zeit.

Diese Entwicklung zeigt: Digitalisierung gelingt, wenn Verwaltung, Wirtschaft und digitale Technologien zusammenkommen und wir Produkte entwickeln, die wirklich am Bedarf orientiert sind. Damit schaffen wir die Rahmenbedingungen für einen leistungsfähigen, innovativen und attraktiven Wirtschaftsstandort Berlin.“

Ende Oktober 2025 wurde ein neues Fachverfahren in den Gewerbeämtern eingeführt, das die Basis für das „Digitale Gewerbeamt“ schafft. Schrittweise werden nun Schnittstellen aufgebaut, um künftig durchgehend medienbruchfreie Abläufe zu ermöglichen – vom Erstkontakt über ePayment bis zur Zustellung der Entscheidung.

Berlin nimmt zudem bundesweit eine Vorreiterrolle ein: Die Anbindung an die Gründerplattform-App der KfW erlaubt es, Gewerbeanmeldung und steuerliche Anmeldung in einem Schritt digital einzureichen, inklusive Online-Bezahlfunktion.

Auch die digitale Infrastruktur erreicht neue Standards. Berlin verfügt über eine vollständige 5G-Abdeckung aller Haushalte und Verkehrswege und erfüllt damit das Mobilfunkziel der Gigabit-Strategie. Mitte 2025 erreichte die Gigabit-Versorgung 96 %, der Glasfaserausbau 44,6 % – weiterhin über Bundesniveau.

Die Digitalagentur Berlin (DAB) unterstützt Unternehmen – besonders KMU – zunehmend bei Digitalisierungsfragen. Bis November 2025 wurden die Neukontakte zur Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt (auf 884), die Beratungsgespräche verdreifacht (auf 788). Neu hinzugekommen sind der CyberSicherheitsCheck, der zusammen mit der HTW Berlin entwickelte Digitalisierungsnavigator (https://navigator.digitalagentur.berlin/) und das Projekt „Digitallotsen“, das ab dem 1. Dezember 2025 gemeinsam mit Handel und Gastronomie KMU vor Ort begleitet.