Digitaler Salon: DJ AI

Echte Fans würden vermutlich alles dafür geben, mehr neue Songs von ihrer Lieblingskünstler*in auf die Ohren zu bekommen – Wie wär’s auf Knopfdruck? KI-Modelle wie “Jukebox” sind in der Lage, Musik auszuspucken, die so noch niemand gehört hat. Solche Systeme können genutzt werden, um neue Tracks basierend auf dem Stil existierender Musik zu generieren. Das eröffnet spannende Möglichkeiten für die Produktion, wirft aber auch rechtliche Fragen auf. Kreativität wird zuweilen als eine exklusiv menschliche Eigenschaft gesehen. Was sagt das Urheberrecht dazu? KI ‘selbst’ kann nicht die sogenannte ‘Schöpfungshöhe’ erreichen – doch wie sieht es mit dessen Entwickler*innen aus? Oder alles nur Zahlendreherei und die Kunst steckt ausschließlich in den Songs, die der KI als Datengrundlage dienen? Die Verwendung der smarten Tools würde für Kreativschaffende damit unlukrativ. Erwartet die Musikbranche schlicht der Synthesiser 2.0 oder geht bald DJ AI auf Tour? Und braucht es – wie schon für Spotify & Co. – völlig neue Vergütungsmodelle?  Darum geht’s in der September-Ausgabe des Digitalen Salons!

Die Moderation übernimmt Katja Weber (radioeins/rbb, Deutschlandfunk Nova) und diskutiert u.a. mit folgenden Expert*innen:

Felipe Sánchez Luna, ursprünglich aus Bogotá, Kolumbien, ist ein wegweisender Sounddesigner und Mitbegründer des Berliner Studios kling klang klong, das für seine innovativen und immersiven Klangerlebnisse bekannt ist. Seine Arbeit verbindet Film, Musik, Tanz und Technologie und nutzt oft generative Musik sowie intelligente Audiosysteme, um emotionale Klanglandschaften zu schaffen. Felipe teilt sein Fachwissen regelmäßig auf internationalen Konferenzen und trägt damit zur Zukunft des Sounddesigns bei.

Das Intro übernimmt Maurice Stenzel, er ist Wissenschaftlicher Koordinator im Projekt Data & Smart City Governance am HIIG. Sein Fokus liegt auf der Erforschung gesellschaftlicher Transformationsprozesse durch digitale Vernetzung. Nach Studien in Informatik, Musikwissenschaft und Kulturwissenschaft promovierte er 2023 an der Leuphana Universität Lüneburg. In seiner Dissertation untersuchte er die Wechselwirkungen von Online-Technologien und Identitäten in der ästhetischen Praxis in einer ethnografischen Studie zum kollaborativen Musikmachen im Internet. Zuvor erforschte er an der Universität Erfurt Bildungsprozesse in postdigitaler Musikpraxis und ist assoziiertes Mitglied des Forschungsbereichs ((audio)) ästhetische Strategien an der Leuphana.

Der Einlass für die Veranstaltung startet um 18:30 Uhr. Die Diskussion dauert von 19:00 Uhr bis 20:00 Uhr an und wird zusätzlich im Livestream übertragen. Für diese Veranstaltung ist keine Anmeldung notwendig.

Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft

Französische Straße 9, 10117 Berlin

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